Ein derzeit in Barcelona durchgeführtes Pilotprojekt sorgt auch hierzulande für Aufmerksamkeit. Mit den sogenannten "Superblöcken" will die spanische Großstadt mehr Freiraum für Fußgänger und Radfahrer schaffen und gleichzeitig für weniger Autos in der Innenstadt sorgen.
EU-Projekt "Superblock"
Das Konzept besteht im Zusammenfassen mehrerer Wohnblöcke zu einem "Superblock". Mit diesem Modell konnte die Stadt Barcelona bislang einige Stadtviertel komplett autofrei machen. Während die Straßen in diesen Bereichen ausschließlich von Fußgängern und Fahrradfahrer genutzt werden dürfen, wird der Verkehr außen herum geleitet. Der "Urban Mobility Plan of Barcelona" sieht für dieses Jahr die Schaffung weiterer autofreier Zonen vor. Zu einem Superblock zählen insgesamt neun Häuserblöcke. Da die Stadtviertel in Barcelona schachbrettmusterartig aufgebaut sind, entsteht dadurch ein Quadrat, in dem keine Autos fahren. Um einzelne Teilblöcke dürfen zwar Autos fahren, jedoch nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von zehn Stundenkilometern. An dem EU-Projekt wurde jahrelang geforscht, bis das Konzept von Barcelona als erster Großstadt umgesetzt wurde. Wer mit dem Auto unterwegs ist, muss vorher eine geeignete KFZ Versicherung abschließen. Autoversicherungen für Privatkunden mit umfangreichem Schutz bei Unfällen, Diebstahl oder Personenschäden sowie individuell zubuchbaren Leistungen bietet dieser Versicherer an. Beim Fahren durch Barcelona müssen Autofahrer darauf achten, dass in den Superblöcken nur links abgebogen werden darf. Ehemalige Kreuzungen, die dadurch zu freien Flächen wurden, hat die Stadt inzwischen als Fußballfelder und Kinderspielplätze umgestaltet. Fahrrad- und Fußwege sollen ausgebaut werden, um Anwohnern und Besuchern den Auto-Verzicht zu erleichtern. Fachleuten zufolge sollen auch Händler nicht unter dem fehlenden Autoverkehr leiden. Zu den Vorteilen des eingeschränkten Verkehrs zählt, dass weniger schädliche Abgase in die Luft gelangen. Inzwischen wird das Projekt auch von einigen deutschen Großstädten in Erwägung gezogen.
Marktanteil an Elektroautos steigt
Von Fachleuten wird empfohlen, bei der Umsetzung die jeweilige Stadtstruktur und die Bedürfnisse der Bewohner zu berücksichtigen. Mit weiteren Ansätzen sorgt die Bundeshauptstadt Berlin bereits für weniger Autoverkehr. Durch eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sollen in der Innenstadt verkehrsberuhigte Zonen entstehen. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass Autofahrer ihre Fahrzeuge zum Einkaufen, für Ausflüge sowie für Fahrten zur Arbeitsstelle und in den Urlaub nutzen. In neuen Berliner Wohnvierteln sollen neben Quartiersgaragen Autoparkplätze am Rande des Wohngebietes entstehen. Seit der Sanierung ist auch der Platz am Brandenburger Tor autofrei. Eine Erweiterung der Mobilität durch neue Car-Sharing-Angeboten ist geplant. Demnach sollen sich Bewohner Fahrräder und andere Verkehrsmittel ausleihen können. Außerdem wollen deutsche Großstädte den Anteil an E-Autos ausbauen. Bislang beträgt der deutsche Marktanteil an den Elektroautos lediglich zwei Prozent. Der Vorteil der E-Fahrzeuge macht sich für Autofahrer auch durch eine reduzierte Kfz-Haftpflichtprämie bemerkbar. Derzeit gibt es in Deutschland mehr als 70 unterschiedliche Elektro- oder Hybridautos, wobei mit einer Erhöhung des Angebots zu rechnen ist, da weitere Modelle bereits in Planung sind. Fachleuten zufolge werden sich aufgrund der zahlreichen Vorteile in den kommenden Jahren immer mehr Autofahrer für die umweltfreundlichen Fahrzeuge entscheiden. Die im Vergleich mit herkömmlichen Pkws einfach konzipierten Motoren verfügen über eine hohe Leistung, während der Wartungsbedarf deutlich geringer ist. Außerdem besitzen Elektroautos weniger bewegte Teile und keinerlei Verschleißteile wie Getriebe, Schaltgetriebe oder Lichtmaschine. Durch die Nutzung eines E-Autos können demnach hohe Reparaturkosten eingespart werden.
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